Wie auch immer man diese Brotringe aus einem einfachen Germteig nennen mag, sie sind einfach nur sehr schmackhaft und lange haltbar.

Also, bei uns heißen sie Beigerl und wir lieben diese knusprigen Ringe aus Germteig. In einigen Regionen in Österreich wird dieses Gebäck traditionell zur Fastenzeit gebacken. Bei uns kommen sie allerdings öfters im Jahr auf den Tisch. Auch ein nettes Ritual gibt es zu dem einfach hergestelltem Brotgebäck, das „Beigerl reißen“. Zwei Personen ziehen gleichzeitig an dem Brotring und wer das größere Stück erhält darf sich über ein glückbringendes Ereignis freuen.

Aber nicht nur das Ritual kann sich positiv auf unser Gemüt auswirken. Auch der verwendete Kümmel hat durchaus seine positiven Seiten und ist ein sehr aromatisches Gewürz, dass gerne in meiner Küche verwendet wird. Der Doldenblütler, lat. Carum Carvi, wird nicht nur klassischer Weise in Klostergärten angepflanzt, sondern man findet ihn auch in wild in unseren heimischen Wiesen. Vor allem die aromatischen Samen, aber auch Wurzeln und Blätter des Kümmels können verwendet werden. Als Küchengewürz ist die Frucht beziehungsweise der Samen aus unserer österreichischen Küche nicht mehr wegzudenken. Ob im Schweinsbraten oder im Sauerkraut findet man ihn vor allem in deftiger Hausmannskost. Dies nicht ohne Grund, denn er unterstützt die Verdauung, hilft bei Völlegefühl und wirkt entkrampfend im Magen-Darmtrakt. Aber nicht nur für die Verdauung wird der Kümmel als Heilkraut verwendet, auch bei Husten wegen seiner auswurffördernden Wirkung wird er eingesetzt, sowie bei Frauenleiden. Hier unterstütz der Kümmel mit seiner krampflösenden und durchblutungsfördernden Wirkung. Vor allem als Tee werden die Samen aufgegossen und zur Unterstützung in kleinen Schlucken getrunken.

Zur Zubereitung der Beigerl:

Zeit: inklusive Gehzeiten des Teiges etwa 2h. Backzeit ca. 20min auf 190° Heißluft vorheizen

Zutaten:

  • 400g Weizenmehl
  • 100g Roggenvollkornmehl (alternativ auch Roggenmehl)
  • 20g frische Germ (Hefe) oder eine Packung Trockengerm
  • 200ml lauwarme Milch
  • 150ml lauwarmes Wasser
  • 1 Teelöffel Salz
  • 1/2 Teelöffel Kümmel

Zusätzlich:

  • ein großer Topf mit Salzwasser zum Kochen der Beigerl
  • grobes Salz und Kümmel zum Bestreuen
Die Zutaten der Beigerl

Zubereitung:

Die Germ in der lauwarmen Milch auflösen. Die trockenen Zutaten miteinander vermischen und die warme Milch mit dem aufgelösten Germ, sowie das Wasser hinzufügen und zu einem geschmeidigen Teig kneten. Wichtig dabei ist, ob mit der Hand oder mit einer Küchenmaschine, ein Germteig sollte 5-10min geknetet werden, bis er nicht mehr klebt.

Nach dem Kneten darf sich der Teig erst mal ausrasten. Zugedeckt in der Schüssel, an einem warmen Platz, sollte er mind. 30 Minuten rasten bis er schön aufgegangen ist. Er sollte das Volumen fast verdoppeln.

Nach dem Rasten nochmals kräftig auf einer bemehlten Fläche durchkneten. Den Teig in etwa 20, möglichst gleichgroße Teile teilen. Diese zu einer dünnen Schlange Rollen und zu einem Ring formen. Die Enden fest zusammen drücken. Wasser in einem großen Topf aufkochen, Salz hinzufügen und die Ringe mit Hilfe einer Schaumkelle in das nur mehr leicht siedende Wasser einlegen.

Wenn Sie nach oben schwimmen – dies geht relativ rasch – wieder rausfischen, abtropfen lassen, auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit groben Salz und Kümmel bestreuen.

Zu guter Letzt die Beigerl ins vorgeheizte Backrohr bei 190° goldbraun backen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken.

Eure Marion