Ich weiß gar nicht woher der Name kommt, aber ich könnt mich reinlegen in diese Apfelschlangerl. Sie wecken auch immer wieder herrliche Kindheitserinnerungen!
Frische, säuerliche Äpfel mit Zimt, umgeben von Topfenmürbteig. Ein ideales Rezept, mit wenig Zutaten und schneller Zubereitung. Lediglich der Teig benötigt etwas Ruhe. Diesen kann man jedoch bereits am Vortag zubereiten.
Die Hauptzutat, der Apfel, zählt bei uns als ein sehr beliebtes heimisches Obst. Saisonal ist der Herbst die Haupterntezeit, jedoch gibt es unter den vielzähligen Sorten Äpfel die bereits im Sommer reif sind (bei uns heißen diese „Klarapfel“) sowie auch sehr gute Lagerungsäpfel, die wir bis weit ins nächste Jahr genießen können. Der Apfel, lat. Malus, ist die Frucht des Apfelbaumes. Er gehört zur Familie der Rosengewächse und bildet daraus die Pflanzengattung der Kernobstgewächse. Die Frucht besteht zu 85% aus Wasser und ist ein richtiger „Tausendsassa“. So wird bei uns etwas genannt, dass nur so strotzt von verschiedenen Möglichkeiten. Mit wertvollen Inhaltsstoffen, wie das Vitamin C, Calcium und Magnesium sowie Ballaststoffe und Kohlenhydrate zählt er als einer unserer wichtigsten heimischen Energielieferanten.
Frisch genossen und idealer Weise mit Schale schmeckt man sein herrliches Aroma und profitiert von den wertvollen Inhaltsstoffen. Aber auch bei kleinen Wehwechen, wie zb als feinen Brei gerieben bei Durchfall, oder als Gesichtsmaske bei müder Haut leistet das kalorienarme Kernobst beste Dienste.
Aber auch warm als Kompott oder Mus schmeckt der Apfel sehr lecker. In der österreichischen Küche ist ein traditioneller Apfelstrudel nicht weckzudenken. Die Apfelschlangerl sind eine regionale Spezialität.
Dauer: ca. 2 Stunden inkl. Ruhezeit und Backzeit
Zutaten für den Mürbteig:
- 250g Weizen-Vollkornmehl (alternativ auch Weizenmehl glatt oder Dinkelmehl möglich)
- 250g Topfen (auch Quark genannt)
- 200g Butter
- Brise Salz
Zutaten für die Fülle:
- 1kg Äpfel (eine säuerliche Sorte wäre empfehlenswert)
- Saft einer halben Zitrone
- 50g Zucker (kann nach Geschmack variiert werden)
- 1/2 Tl Zimt
- Optional: ca. 3Eßl Rosinen für die Fülle
- 1 Ei zum Bestreichen
- Staubzucker zum Bestreuen

Aus den Zutaten für den Mürbteig rasch einen festen Teig kneten. Tipp: Die Butter direkt aus dem Kühlschrank nehmen, in kleine Würfel schneiden und rasch mit dem Mehl und den restlichen Zutaten einkneten. Den Teig in Frischhalte-Folie wickeln oder in einen Gefrierbeutel legen und mind. 1 Stunde im Kühlschrank rasten lassen.

In der Zwischenzeit die Äpfel grob in eine Schüssel reiben. Wer möchte, kann diese auch schälen. Ich finde allerdings, dass dies nicht nötig ist. Mit dem Zitronesaft, Zucker und Zimt vermengen. Wer es nicht zu süß mag, eventuell Zucker etwas weniger, dazwischen probieren und nachwürzen. Kurz durchziehen lassen.

Den Teig aus der Folie befreien und in zwei Hälfte teilen. Die erste Hälfte etwa Backblech groß und rechteckig ca. 8mm dünn ausrollen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes oder auch eingefettetes Backblech legen. Wer möchte kann auch bereits auf dem Backpapier ausrollen.
Die Äpfel mit der Hand kräftig vom Saft ausdrücken und auf dem Teig gleichmäßig verteilen, dabei einen kleinen Rand lassen.
Tipp: Der übriggebliebene Saft der Äpfel schmeckt, verdünnt mit Wasser, sehr lecker, oder kann zu Apfelgelee weiter verarbeitet werden.

Die zweite Hälfte des Mürbteiges etwa gleich groß ausrollen, wie die erste Hälfte und über den Apfelbelag legen. Die Ränder fest andrücken und etwas einrollen, damit die Fülle nicht raus kann. Mit einer Gabel oben Löcher einstechen. Mit dem verquirtelm Ei den Kuchen einpinseln und ab ins Backrohr damit.

Den Kuchen nun ins vorgeheizte Backrohr bei 180° Heißluft oder 200° Ober- Unterhitze etwa 30-35 Minuten backen bis die Teigoberfläche und Ränder goldgelb sind.
Nun nur mehr kurz auskühlen lassen, mit Staubzucker bestreuen und genießen. Die Apfelschlangerl schmecken warm mit einem Tupfen geschlagenem Schlagobers, wie auch ausgekühlt mit einer großen Tasse Kaffee.

Viel Spaß beim Nachbacken!
Eure Marion
P. S.: ein weiteres Apfelrezept findet ihr hier: https://maioran.wordpress.com/2018/12/08/bratapfel-fruchtaufstrich/