Endlich ist er da, der Frühling! Zu meiner Freude mit wunderschönen sonnigen Tagen und herrlichen Frühlingstemperaturen. Und natürlich mit ihm, all die köstlichen, Vitamin- und Nährstoffreichen Frühlingskräuter.
Eine meiner liebsten und meiner Meinung nach einfachsten Verwendung der frischen Frühlingskräuter ist ein leckeres Pesto.
Ich liebe Pesto. Sie sind so einfach herzustellen und immer wieder variabel. Ob klassisch, wie man es meistens kennt, mit Pinienkernen, Basilikum und Co. oder kreativ mit dem was Wald und Wiese zu bieten hat.
In dem nachfolgendem Rezept habe ich Wildkräuter verwendet, die sehr häufig zu finden sind und leicht zu bestimmen. Ganz besonders hervorheben möchte ich hier das
Klettenlabkraut:

Das Klettenlabkraut, lat. Gallium aparine auch Klebkraut genannt gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) wie auch seine Artverwandten das Wiesenlabkraut, Waldmeister und Echtes Labkraut. Seine wertvollen Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Cumarine, Gerbstoffe, Kieselsäure und Saponine helfen beim Entschlacken, zum Entgiften und auch bei der Schleimlösung. Das Kraut besitzt ein rasantes Wachstum und ist durch seinen 4-kantigen Stängel und den quirlig angeordneten lanzettförmigen Blättern. Die unscheinbaren Blüten sind traubenförmig angeordnet. Die Blätter und Stängel sind mit borstigen Kletthaaren überzogen. Daher auch der Name, da sich das Kraut auch gern mal in Tierhaaren oder beim Durchstreifen von Wiesen an die Kleidung haftet. Sein Geschmack ist mild. Verwendet wird es innerlich wie äußerlich. Es wird das ganze Kraut genutzt.
Frühlings-Pesto
Zutaten:
1 Handvoll Klettenlabkraut
1 Handvoll Bärlauch
1/2 Handvoll Löwenzahn
1/2 Handvoll Brennnessel
1/4 Handvoll Schafgarbe
1/4 Handvoll Gundelrebe
1 Eßl unjodiertes Natursalz
2 Handvoll Sonnenblumenkerne
200ml Sonnenblumenöl
Zubereitung:
Die Sonnenblumenkerne in einer heißen Pfanne ohne Öl leicht anrösten bis sie hellbraun sind und intensiv duften. Aber Achtung, nicht aus den Augen lassen und ständig rühren, da sie sehr schnell verbrennen und dann ungenießbar sind. Abkühlen lassen. Die Kräuter mit den Kernen, dem Salz und dem Öl in einer Küchenmaschine oder einem großen Mörser zerkleinern bis es die gewünschte Konsistenz hat. Ist es zu trocken noch etwas Öl untermischen, eventuell auch etwas Nachsalzen. In ein steriles Glas (ca. 250ml) abfüllen und bei Bedarf noch etwas Öl oben auf geben, so dass die ganzen Kräuter mit Öl bedeckt sind denn das verlängert die Haltbarkeit. Kühl lagern, so hält es sich länger.
Die Kräuter können je nach Vorlieben ausgetauscht oder weggelassen werden. Auch kann das Pesto mit Olivenöl oder einem anderen Öl gemacht werden. Statt der Sonnenblumenkerne verwende ich auch mal gern Walnüsse, Pinienkerne oder Kürbiskerne. Im Herbst mache ich auch gerne ein Pesto mit Kräutern und getrockneten Tomaten. Käse gebe ich frisch über die Gerichte, denn würde ich den Käse direkt im Pesto verarbeiten, vermindert mir dieser die Haltbarkeit. Wird es rasch verbraucht, kann natürlich auch Hartkäse ins Pesto direkt verarbeitet werden.
Ich esse mein Pesto gerne zu einer Käseplatte oder im Salat. Wenns mittags mal schnell gehen muss, dass kommt das Pesto auch mal über Nudeln oder Gnocchies. Auch zu gegrilltem Fleisch und Gemüse schmeckt es wunderbar.

Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachkochen, Experimentiern und genießen!
Eure maioran